Wovon Winnetou noch träumen musste

oder: Die Balsamicoreduktion unter den Fleischzuschnitten

Ein neuer Trend sucht den Markt der High-End Steakhäuser heim. In Amerika jetzt angeblich ganz gross und daher nun auch schon auf unserer Show-Bühne. Prinzipiell ist das alles ganz einfach und klingt auch wahnsinnig logisch. Wie wäre es mal mit einem langstieligen Rinderkotelette. Und tatsächlich ist hiergegen wirklich nichts einzuwenden. Das einzige Problem ist, wie so oft der darum entstandene Hype. Hipster um Hipster bestellt sich das Trum, um sich dann für jede eingenommene Proteinkette ein wenig geiler zu fühlen. Vermutlich ist auch der Satz “Ich mochte die bereits bevor sie bekannt wurden” ein gerne gehörter Gast in den exzentrisch eingerichteten Fleischlokationen, in denen das Produkt eingenommen wird. Jeder Fleischliebhaber sollte sich einfach bewusst sein, egal wie rustikal man sich sein Fleisch zubereitet wünscht, hat sich genau dieses Stück Fleisch bereits ein Homo Erectus vor hunderttausenden von Jahren mit einem Steinmesser aus einer Antilope geschnitten. Der hat sich damals vermutlich lediglich gefreut was ordentliches in den Magen zu bekommen und sich nicht mit seiner Wollmütze bekleidet den Bauch gerieben und Pappy van Winke bestellt.

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